In seinem Essay verhandelt Franke die politische Dimension des Begriffs Animismus im breiteren Kontext der massiven Immanentisierung der letzten fünf Jahrzehnte. Der Begriff des Animismus wird dabei als nicht-reduktionistischer Ausgangspunkt verstanden, von dem aus Reduktionen kritisiert, aber auch produziert werden können. Er bezeichnet für Franke immer schon zugleich eine koloniale Operation und deren Scheitern, einen möglichen Punkt der Umkehr also, der als Ort ihrer symmetrischen Konstruktion auch das Potenzial birgt, die modernen Asymmetrien außer Kraft zu setzen. Wenn der Animismus für Franke ein »genuin moderner Begriff« ist, dann gerade im Sinne eines Ortes, von dem aus das Projekt einer anderen Moderne jenseits der Spiegeleffekte artikulierbar wird.