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Monique David-Ménard: Deleuze und die Psychoanalyse

Monique David-Ménard

Deleuze und die Psychoanalyse
Ein Streit

Übersetzt von Franziska Schottmann

Broschur, 186 Seiten

Vergriffen

PDF, 186 Seiten

Die Philosophie und die Gefahren der Verrücktheit

Unverhofft und aufs Neue öffnet Monique David-Ménard die Diskussion zwischen Deleuze und der Psychoanalyse. Sie platziert diese seit langem für unmöglich gehaltene oder zu rein polemischen Zwecken konstruierte Begegnung an einem Kreuzungspunkt, den sie eigens hierfür entwirft: Er verbindet die deleuzianische Philosophie der übereinstimmungslosen Differenzen, die Denken und Leben erfinden lassen, mit einer von Freud und Lacan genährten psychoanalytischen Praxis und ihren aktuellen Fragen.

Während Lacan einst in Deleuzes Einführung zu Sacher-Masoch das Intelligenteste sah, was es über Sadismus und Masochismus zu lesen gebe, bezieht sich die letzte Arbeit von Deleuze und Guattari, Was ist Philosophie?, kaum noch auf die lange Auseinandersetzung, die die beiden mit Lacan und der Psychoanalyse, insbesondere im Anti-Ödipus, geführt haben. Bedeutet dies aber, dass die Philosophie der Kunst und der »Wahrnehmungsblöcke«, die sie in ihrem letzen Buch entwerfen, die Psychoanalyse überwindet? Dass jede Anspielung auf die Triebwandlungen und auf die Notwendigkeit, ein neues Hören zu öffnen, sowie eine Therapie der Psychosen zu entwerfen, nun überflüssig geworden ist? Dass es nicht mehr notwendig ist, auf angemessenere Weise Verwerfung, Verdrängung und Verleugnung, d.h. die Mechanismen von Psychose, Neurose und Perversion zu verstehen und mit ihnen umzugehen?

Sicher ist genau das Gegenteil der Fall. Und gerade die späte Philosophie von Deleuze erlaubt es, die für die Psychoanalyse fundamentale Frage der Übertragung sowie ihre Theorie und Praxis der Negativität neu zu entwerfen. Und für das Denken tritt die Frage auf, inwieweit die Gefahren der Verrücktheit die Philosophie zwingen, neue Wege zu beschreiten.

  • Jacques Lacan
  • Gilles Deleuze
  • Psychoanalyse

»Es gibt in der Geschichte unserer Liebesbeziehungen, insofern sie sexuell sind, etwas, das nicht stimmt: Man findet in einer Beziehung niemals, was man gesucht hat.«

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Monique David-Ménard

Monique David-Ménard

ist Philosophin und Psychoanalytikerin. Derzeit ist sie Direktorin des Centre des études du vivant an der Université Denis Diderot, Paris VII – einem Forschungszentrum, das sich mit den Grenzbereichen von Epistemologie, Lebenswissenschaften und Psychoanalyse beschäftigt.

Weitere Texte von Monique David-Ménard bei DIAPHANES

»Das Denken beginnt nur unter dem zwingenden Eindruck eines Schocks oder einer Begegnung: ›Es gibt etwas in der Welt, das zum Denken nötigt.‹«

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