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Louis Althusser: Materialismus der Begegnung

Louis Althusser

Materialismus der Begegnung

Übersetzt von Franziska Schottmann

Mit einem Nachwort von Howard Rouse

Broschur, 144 Seiten

Zufall, Leere, Abweichung: Abenteuer des Denkens

Der Band versammelt späte und unvollendete Schriften A­lthussers, die zu den eigentümlichsten und verstörendsten Texten gehören, die das Denken des späten 20. Jahrhunderts hervorgebracht hat. Im Leben des marxistischen Philosophen ­markieren sie einen schmerzhaften Bruch: Sie sind Teil eines Denkens der Krise, das eine radikale Philosophie der Praxis zu entwerfen sucht.

Bekämpft, verdrängt und gerade darum stets gegenwärtig, zieht sich ein untergründiger Strom durch die Geschichte der west­lichen Philosophie. Von den antiken Atomisten über Spinoza und Machiavelli bis zu den Zeitgenossen Derrida und Deleuze arbeitet ein Denken der Leere, des Zufalls und der Abweichung, das jede Wesensphilosophie, ja Philosophie überhaupt im Prinzip unmöglich macht und schließlich auch den dialektischen Materialismus überwinden soll.

Die Ausgabe dieser erstmals auf Deutsch zugänglichen Schriften macht die Brüche und Anstrengungen nachvollziehbar, die in den Begriffen dieses neuen und zugleich ältesten Materialismus liegen. Althussers Differenzierung zwischen »Materialismus der Begegnung« und »aleatorischem Materialismus« bezeugt die produktive Kraft eines einzigen beharrlichen Gedankens, der das Denken bricht: »Weder wird je ein Würfelwurf den Zufall aus­löschen – noch wird je der Zufall einen Würfelwurf vereiteln.« Das »Porträt des materialistischen Philosophen« gibt einen Vorgeschmack auf das Abenteuer eines Denkens, das im »Wilden Westen« nach Auf- und Umbruch sucht…

  • Denken
  • Marxismus
  • Krise
  • Zufall
  • Praxis

»So kann man in den Spätschriften von Louis Althusser vielleicht die wirksamste Antwort auf die Abgründe eines zur Ideologie geronnenen Schutzmechanismus der Psyche finden, nämlich sich selbst jenen Zufall einzugestehen, den man im Rückblick meint, zugunsten der eigenen Identität auslöschen zu müssen. Die sorgfältig von Franziska Schottmann übersetzten und kommentierten Texte sind unter dem programmatischen Titel ›Materialismus der Begegnung‹ versammelt.« Leander Scholz, Deutschlandfunk

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Louis Althusser

Louis Althusser

war einer der einflussreichsten marxistischen Denker des 20. Jahrhunderts. Zu seinen wichtigsten Werken gehören »Lire le Capital« (»Das Kapital lesen«) und »Für Marx«. Ab 1945 unterrichtete er Philosophie an der Ecole normale supérieure (ENS) in Paris, wo Michel Foucault, Pierre Bourdieu, Jacques Derrida und Jacques Rancière zu seinen Schülern gehörten.

»Die Philosophie hat kein Außen, ist immer nur ›Falte‹, ›Rückfaltung‹ (Derrida) ihres Innern auf sich selbst, sie ist lediglich ihre eigene unendlich widerhallende Redundanz wie ein niemals verhallendes Echo in den weiten Welten der Dinge und Menschen und ihrer Geschichte.«

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