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Helga Lutz: Andres Serrano
Andres Serrano
(S. 208 – 225)

Helga Lutz

Andres Serrano
Barocca Indigena

PDF, 18 Seiten

Wie kaum ein anderer zeitgenössischer Künstler verkörpert Andres Serrano das Bild des ›postmodern baroque artist‹. Seine Motive, die Farben, die Opulenz der Anordnungen, das Licht – in allem lässt sich mühelos ein Bezug zur Tradition des europäischen Barock erkennen. Und doch ist Serranos Rekurs auf die ›toolbox‹ des Barock keineswegs nur kunsthistorisches Zitat. Mitten im katholischen Glanz und Pomp seiner Bilder blitzt die Ambivalenz eines kolonialen Diskurses auf, entpuppt sich seine Signifikation des Barock als eine gespaltene, die den Bilderkosmos des europäischen Barock als einen solchen ausweist, der sich im Auge des kolonisierten Mexiko spiegelt.

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Helga Lutz

hat Kunstgeschichte, Philosophie und Literaturwissenschaft in London, Heidelberg und Berlin studiert. Sie wurde mit 1999 mit einer Arbeit zu Unica Zürn promoviert. Sie war u.a. wissenschaftliche Koordinatorin des Graduiertenkollegs »Mediale Historiographien« (Weimar/Erfurt/Jena). Seit 2009 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft der Universität Erfurt. Aktuell leitet sie das Teilprojekt »Metamorphosen der Fläche. Zur Medientheorie und Geschichte des Trompe L’Oeils in der altniederländischen Buchmalerei und im frühen niederländischen Stilleben« der DFG-Forschergruppe »Medien und Mimesis«. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Kunst und Agency, altniederländische und deutsche Kunst des 15./16. Jahrhunderts mit Schwerpunkt auf den Materialkulturen des Religiösen, Gegenwartskunst sowie die Entstehung des Stilllebens aus der Buchmalerei des 14./15. Jahrhunderts.

Weitere Texte von Helga Lutz bei DIAPHANES
Nike Bätzner (Hg.): Die Aktualität des Barock

Nike Bätzner (Hg.)

Die Aktualität des Barock

Broschur, 288 Seiten

PDF, 288 Seiten

Die Künste der historischen Epoche des Barock werden assoziiert mit Opulenz und Übersteigerung, der Lust am Illusionistischen und Theatralischen, einer obsessiven Beschäftigung mit dem Vanitas-Gedanken sowie intermediären Grenzverschleifungen. In diesem großen ›Welttheater‹ dreht sich alles um das Spiel mit Virtualität und Realität, um Täuschung und Enttäuschung inmitten eines komplexen Geflechts von Verweisen, das eingebettet ist in einen Fluss permanenter perspektivischer Verschiebungen. Ausgehend von diesem Geflecht lässt sich das Barocke auch als Geisteshaltung verstehen, die unabhängig von bestimmten historischen Zeiten greifbar wird. Dementsprechend betrachtet dieser Band künstlerische Positionen vom 16. bis 21. Jahrhundert, deren Ideenhintergrund und Verfahrensweisen unter dem Aspekt des Barocken. In den Blick genommen wird auch die daran geknüpfte Diskurs- und Rezeptionsgeschichte.