Nutzerkonto

Jutta Müller-Tamm: »… latent werden«
»… latent werden«
(S. 99 – 112)

Lichtenbergs Psychologie des Nicht-Wissens

Jutta Müller-Tamm

»… latent werden«
Lichtenbergs Psychologie des Nicht-Wissens

PDF, 14 Seiten

Es sind naheliegenderweise Schnittpunkte von Wissenschaft und Literatur, die sich als besonders fruchtbar erweisen für Konzept- und Verfahrensbildungen, die am Nicht-Wissen ansetzen. Jutta Müller-Tamm erläutert dies am Beispiel von Georg Christoph Lichtenbergs transdiskursiven Überlegungen zur Latenz.

  • Nicht-Wissen
  • Wissen
  • Wissenschaftsgeschichte
  • Poetologie des Wissens
  • Wissensgeschichte
  • Literaturwissenschaft
  • Poetik
  • Germanistik

Meine Sprache
Deutsch

Aktuell ausgewählte Inhalte
Deutsch

Jutta Müller-Tamm

Jutta Müller-Tamm

ist Professorin für Neuere deutsche Literatur (19. Jahrhundert bis Gegenwart) an der Freien Universität Berlin, Direktorin der Friedrich Schlegel Graduiertenschule und Gastgeberin des Projekts „Das Philologische Laboratorium“. Zuletzt hat sie die Bände DDR-Literatur und die Avantgarden (zus. mit Lukas Regeler, 2023) und Berliner Weltliteraturen. Internationale literarische Beziehungen in Ost und West nach dem Mauerbau (2021) sowie – gemeinsam mit Michel Chaouli, Jan Lietz und Simon Schleusener – Poetic Critique. Encounters with Art and Literature (2021) herausgegeben.

Weitere Texte von Jutta Müller-Tamm bei DIAPHANES
Michael Bies (Hg.), Michael Gamper (Hg.): Literatur und Nicht-Wissen

Die Behauptung von Wissen erfordert stets eine Abgrenzung von dem, was es nicht ist. Dabei wird ein Nicht-Wissen formiert, das zunächst als zu beseitigendes Substrat bei der Wissenserweiterung erscheint, gleichzeitig aber die Dynamik von Kenntnisgewinnungsprozessen befördert. Elemente von Nicht-Wissen sind deshalb unabdingbare Bestandteile moderner Wissensparadigmen.

Literatur nimmt diese Verschränkungen von Wissen und Nicht-Wissen auf, indem sie deren Dialektik darstellt, verarbeitet und reflektiert. Dabei wird sie selbst zu einer Agentin in Wissensprozessen, die sich oft in Bereichen positioniert, in denen Wissenschaften keine exakten Ergebnisse erzielen können oder dürfen. Die Beiträge des vorliegenden Bandes stellen grundlegende Überlegungen zu diesem intrikaten Verhältnis an, arbeiten die prominente strategische Position der Literatur in den Wissenskulturen heraus und untersuchen ihre historische Prägnanz an verschiedenen Konstellationen zwischen 1730 und 1930.

Inhalt