Nutzerkonto

Eva Schauerte: Dispersion
Dispersion
(S. 121 – 133)

Stadtplanung zwischen Utopie und Dystopie im »Atomic Age«

Eva Schauerte

Dispersion
Stadtplanung zwischen Utopie und Dystopie im »Atomic Age«

PDF, 13 Seiten

›Dispersion‹ wird regelmäßig als Überbegriff für unterschiedliche Phänomene der Suburbanisierung verwendet. Während zur Erklärung vor allem ökonomische, ökologische und soziale Faktoren herangezogen werden, widmet sich der vorliegende Aufsatz einem Diskurs, der das Konzept der Dispersion verteidigungsstrategisch denkt. Nachgezeichnet wird eine Reihe von Vorschlägen, die zwischen 1945 und 1955 eine optimale Umverteilung der amerikanischen Bevölkerung entwerfen. Dabei erweist sich der Topos ›Atomkraft‹ als eine Doppelfigur. Zum einen stellt die Angst vor der atomaren Vernichtung den Ausgangspunkt der dispersiven Bestrebungen dar, zum anderen basieren die vorgelegten Entwürfe auf technologischen Infrastrukturen, welche nur mit Hilfe der unerschöpflichen Atomenergie zu verwirklichen sind. Zur Diskussion stehen somit die technologischen Bedingungen der Dispersion und ihr Oszillieren zwischen Utopie und Dystopie in der heißen Phase des Kalten Kriegs.

  • Stadtplanung
  • Kalter Krieg
  • Kybernetik
  • Atomzeitalter
  • Urbanismus
  • Utopie
  • Biopolitik

Meine Sprache
Deutsch

Aktuell ausgewählte Inhalte
Deutsch

Eva Schauerte

ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Medienkulturwissenschaft der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg. Hier arbeitet sie an einem Promotionsprojekt zu einer Mediengeschichte der Beratung.
Gesellschaft für Medienwissenschaft (Hg.): Zeitschrift für Medienwissenschaft 14

Die ökologischen Fragestellungen, die derzeit auf vielen Feldern der Kultur- und Medienwissenschaft diskutiert werden, gewinnen ihre Brisanz durch die weltweit geführten Debatten um Erderwärmung und Klimawandel. Im Begriff des Anthropozäns haben sie einen mächtigen gemeinsamen Nenner gefunden. Sie vermitteln eindringlich, dass die dauerhafte Veränderung der Erde durch technische Infrastrukturen, durch künstliche Umgebungen und durch Eingriffe in bestehende Ökosysteme ein Umdenken in den Natur- und in den Geisteswissenschaften gleichermaßen erzwingen sollte. Das Verhältnis von Technik, Kultur und Natur steht zur Disposition und damit auch eine Reihe von Grundbegriffen der Medienwissenschaft. Aus dieser Einsicht heraus formieren sich Ansätze, die nach dem systematischen Einsatz und der historischen Rolle von Ökologien der Medien fragen. Doch was damit gemeint ist, wie das Verhältnis von Medien und Ökologie gefasst werden könnte, welche Plausibilitäten die Ökologie für die Medienwissenschaft hat und welche Gegenstände die Medienwissenschaft ökologisch zu erfassen vermag, wird selten genauer in den Blick genommen. Die 14. Ausgabe der Zeitschrift für Medienwissenschaft mit dem Schwerpunkt »Medienökologie« setzt dazu an, Gebiete möglicher Medienökologien in historischer wie systematischer Sicht zu kartieren.

Schwerpunktredaktion: Petra Löffler und Florian Sprenger.

Inhalt