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Wissen

Carl Einstein und die Entgrenzung der Moderne
Carl Einstein und die Entgrenzung der Moderne

Anselm Franke (Hg.), Tom Holert (Hg.)

Neolithische Kindheit

Die Verbindung der Frühgeschichte der Menschheit (im Fall des Neolithikums: am Übergang von nomadischen zu sesshaften Formen der Vergesellschaftung) mit den frühen Stadien in der Entwicklung jedes Individuums, die Einstein in Arps Reliefs der späten 1920er Jahre ausmachte, verweist auf ein verbreitetes Interesse des 20. Jahrhunderts, die Gegenwart mit einer weit zurückreichenden Vergangenheit kurzzuschließen. Einstein trug aktiv zu den entsprechenden Spekulationen über die Tiefenzeit er sich kritisch zu den oft reaktionären Begründungserzählungen und Archaisierungen, auf die viele dieser Spekulationen hinausliefen. Sein...
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Aktuelle Texte

Dieter Mersch

Digital Disrupture

Theorien des Digitalen beziehen ihre Konjunktur aus einer zweideutigen Lage. Zum einen besitzen sie ihre Herkunft in den Visionen und Utopien der gegenkulturellen Aufklärung der 1970er Jahre, aus denen nicht nur der Personal-Computer, sondern auch die Medienwissenschaften und Medientheorien hervorgegangen sind, die den digital disrupture theoretisiert und unter Reflexion gestellt haben und nach deren Diagnose wir vor einer ebenso nachhaltigen Zäsur stehen wie die frühe Neuzeit mit der Erfindung des Buchdrucks. Alle Zeichen und Inhalte bisheriger Kulturen stehen damit auf dem Prüfstand, werden transformiert und von einer Entwicklung überholt, deren weitere Dynamik kaum absehbar ist. Die mit der Digitalisierung verbundene technologische Wende, so die allgemeine Analyse, werde alle Lebensverhältnisse dermaßen verändern und von Grund auf durchschütteln, dass mit Marshall McLuhan und dessen zusammen mit Quentin Fiore verfassten Buch, dessen Titel ironischerweise nicht lautet: The Medium is the Message, sondern The Medium is the Massage, von einer gründlichen ›Massage‹ des gegenwärtigen...

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Ist das Drama k.o.? Ist das Theater k.o.?

Alexander García Düttmann

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    Analysen und Kritik moderner Ökonomie, deren Wissenschaft und Legitmation im Zeitalter der Finanzialisierung

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Aktuelle Texte

Marcus Quent

Vom Verrinnen der Zeit in der absoluten Gegenwart

Wenn der »Glaube an die Welt« fehlt, wenn man die Welt verloren hat oder ihrer beraubt wurde, so ist alles, was in einem solchen Zustand des Unglaubens übrigbleibt, das Verrinnen der Zeit. Das Verrinnen der Zeit, das heute mehr und mehr zu sich selbst zu kommen scheint, sich seiner Vollendung zuneigt, ist ein Prozess, der von den Einzelnen als undurchsichtiges und widersprüchliches Geschehen erfahren wird, der aber als solches unbegreifliches Geschehen zugleich die Gestalt eines unumstößlichen Faktums annimmt. Dass Zeit nur verrinnen kann, dass es sie nur als verrinnende, als Maß ihres eigenen Verrinnens gibt, wird allgemein akzeptiert und vorausgesetzt. Diese allseits vorherrschende Überzeugung, die sich selbst als reines Faktum präsentiert, gründet jedoch in einem Vergessen und einem Verrat. Vergessen und verraten sind, mit Deleuze gesprochen, die in der Welt hervorgerufenen »Ereignisse« und die in die Welt gebrachten »Zeit-Räume«. Sie zeugen von der Möglichkeit und Wirklichkeit eines anderen Zeit-Maßes. Vergessen...

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Magie und Okkultismus in den Künsten
Magie und Okkultismus in den Künsten

Susanne Witzgall (Hg.)

Reale Magie

In der europäisch-amerikanischen Populärkultur der Gegenwart scheint das Magische allgegenwärtig. Vampire, Dämonen, Elfen, Zauberer, Hexen und Sterbliche mit diversen Superkräften tummeln sich in Jugendbüchern, Fernsehserien und Kinofilmen. Computerspiele werben mit Tausenden an virtuellen Zaubersprüchen und einer »Online-Welt voller Mythen, Magie und Abenteuer«. Das Internet ist voll von magischen Ratgeber_innen und okkulten Blocks und bietet nicht zuletzt einen einzigartigen barrierefreien Zugang zu Handbüchern von Magiern, Okkultisten und Hexen des 20. und 21. Jahrhunderts wie Austin Osman Spare, Aleister Crowley, Peter James...
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Aktuelle Texte

Sandra Frimmel

Warum soll das Kunst sein?

Ich hasse die Avantgarde. Wenn ein derart selbstironischer und selbstreflexiver Künstler wie Yuri Albert solch eine Aussage über Kunst trifft, dann sind Zweifel angebracht. Wie seine gesamte Serie Elitär-demokratische Kunst spielt auch dieser Werktitel bewusst mit einfachen Bejahungen und Verneinungen und rückt zugleich das Rezeptionsdilemma der Serie ins Bild: Ein (Groß-)Teil der künstlerisch vorgebildeten Betrachter sieht die Arbeiten in Stenografie als abstrakte Formen, ohne den Text zu verstehen, und nur die wenigen, die (russische) Stenografie lesen können, nehmen einen Text wahr, der für sie jedoch nicht zwangsläufig Kunst sein muss.

Ich hasse die Avantgarde entstand 2017 nach einer Skizze von 1987 als Reaktion auf eine veränderte Rezeptionssituation der nonkonformistischen Kunst. Mit Beginn der Perestroika konnte die inoffizielle Kunst, die bislang aus dem staatlichen Kunstbetrieb, d.h. aus der offiziellen Infrastruktur von Museen und Ausstellungsräumen sowie aus den Diskursen von Kunstwissenschaft und -kritik ausgeschlossen war, plötzlich in größeren, öffentlich zugänglichen Ausstellungen gezeigt werden....

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