Nutzerkonto

Karin Krauthausen: 1894
1894
(S. 385 – 397)

Karin Krauthausen

1894
Erfinden als Lebensform bei Paul Valéry

PDF, 13 Seiten

Um die Wende 19./20. Jahrhundert wird Erfinden zu einem Topos nicht nur des Ingenieurwesens und des Patentrechts, sondern auch der Wissenschaften und Künste. Paul Valérys Überlegungen zu dem Künstler und Ingenieur Leonardo da Vinci, die er 1894 beginnt und in seinen Cahiers zu einer kontinuierlichen Reflektion über ›invention‹ ausbaut, sind Teil dieser Entwicklung und prägen sie spezifisch aus: Erfinden wird ihm zu einer Selbsttechnik und darin zu einer Lebensform.

  • Produktionsästhetik
  • Idee
  • Erfindung
  • Produktionsprozess
  • Zufall
  • Entwurf
  • Dilettantismus
  • Performanz
  • Kontingenz
  • Autorschaft
  • Literaturwissenschaft

Meine Sprache
Deutsch

Aktuell ausgewählte Inhalte
Deutsch

Karin Krauthausen

Karin Krauthausen

ist Literatur- und Kulturwissenschaftlerin und seit 2019 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt Weaving des Exzellenzclusters Matters of Activity an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Wirklichkeitsproduktion in der Literatur, die unruhigen Konstellationen zwischen Künsten und Wissenschaften und die Medien und Materialien des Entwurfs.

Weitere Texte von Karin Krauthausen bei DIAPHANES
Sandro Zanetti (Hg.): Improvisation und Invention

Wenn eine Kultur etwas als Erfindung akzeptiert, dann hat dieses Etwas bereits den Status einer Tatsache erhalten, die vorhanden ist und auf ihren Nutzen oder auf ihre Funktion hin befragt werden kann. Was aber geschieht davor? Wie gewinnt das Erfundene Wirklichkeit? Wie in der Kunst, wie im Theater, wie in der Literatur und Musik, wie in der Wissenschaft? Und mit welchen Folgen? Die Beiträge in diesem Band beschäftigen sich alle mit einem Moment oder einem bestimmten Modell der Invention. Ausgehend von den jeweils involvierten Medien wird der Versuch unternommen, diese Momente und Modelle zu rekonstruieren. Um etwas über die entsprechenden Inventionen in Erfahrung bringen zu können, werden diese als Ergebnisse oder Effekte von Improvisationsprozessen begriffen: Improvisationen in dem Sinne, dass von einem grundsätzlich offenen Zukunftsspielraum ausgegangen wird, gleichzeitig aber auch davon, dass es ein Umgebungs- und Verfahrenswissen gibt, das im Einzelfall beschrieben werden kann.

Inhalt